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Hochsichere Sprachkommunikation mittels VoIP und SCIP
Abhören zwecklos

Das Ende von ISDN zieht sich ein wenig, aber das ändert nichts daran, dass der digitale Telefonie-Standard ausgedient hat. Die deutschen Netzbetreiber schalten das 1989 eingeführte „Integrierte Sprach- und Datennetz“ in naher Zukunft ab, IP-Telefonie wird dann endgültig an seine Stelle treten. Eine Herausforderung bedeutet das für Behörden, die auf geheime Sprachkommunikation angewiesen sind, denn für diesen Zweck kommen heute noch flächendeckend ISDN-basierte Verschlüsselungssysteme zum Einsatz. Mit dem SINA Communicator H stellt secunet nun eine kompakte und einfach zu nutzende Schreibtischlösung vor, die IP-Telefonie hochsicher macht – und zwar bis zum Einstufungsgrad GEHEIM.

Vor allem in der öffentlichen Verwaltung und bei der Bundeswehr kommen derzeit noch Telefonie-Verschlüsselungslösungen auf Basis des ISDN-Standards zum Einsatz. Um die Lebensdauer dieser Lösungen zu verlängern, setzen manche auf ISDN-IP-Gateways. Da die beiden zugrundeliegenden Technologien ISDN und IP aber sehr unterschiedlich sind – ISDN arbeitet leitungsorientiert, IP paketorientiert –, bestehen Kompatibilitätsprobleme, die sich nie ganz ausgleichen lassen. Die Gateway-Lösungen können zwar den Übergang erleichtern, mittelfristig müssen sie aber durch neue Sicherheitstechnologie ersetzt werden, die speziell für IP-Telefonie konzipiert wurde.

secunet nahm sich dieser Herausforderung bereits vor einigen Jahren an. Dabei war es klar, auf welcher Grundlage die neue Lösung aufsetzen konnte: Die Sicherheitsarchitektur SINA, die secunet im Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt hatte, ist im Kern ein Konzept zur Absicherung von IP-basierten Netzwerken. Mittlerweile hat sich SINA über viele Jahre hinweg in zahlreichen Bundes- und Landesbehörden bewährt und ist zur führenden Sicherheitsarchitektur der Bundesrepublik Deutschland geworden. Auch in anderen Staaten gibt es SINA Installationen. Für unterschiedliche Einsatzszenarien und Sicherheitsanforderungen sind vielfältige Varianten verfügbar, mit Zulassungen für Geheimhaltungsstufen von VS-NfD bis GEHEIM.

Mit dem SINA Communicator H wechseln Nutzer einfach zwischen verschiedenen Geheimhaltungsgraden.

Auf dieser Basis entwickelte secunet eine hochsichere Telefonie-Lösung für die Zeit nach ISDN: den SINA Communicator H. Als Schreibtisch-Endgerät im Telefonformat konzipiert, dient die Lösung zur Sprach- und Datenkommunikation und ist für den Einstufungsgrad GEHEIM sowie vergleichbare internationale Level zulassungsfähig. Der SINA Communicator H kann sowohl innerhalb von Behördennetzen als auch direkt am Internet betrieben werden. Er nutzt bewährte Internetstandards für Voice-over-IP (VoIP) und unterstützt damit vorhandene, kommerziell beschaffte, Session Initiation Protocol (SIP)-fähige Vermittlungsinfrastrukturen. Zusätzlich setzt er Protokolle der NATO um, wie etwa das Secure Communication Interoperability Protocol (SCIP), und ermöglicht so eine abgesicherte Kommunikation mit internationalen Bündnispartnern.

Dank der Multilevel-Fähigkeit des SINA Communicator H wechseln Nutzer einfach zwischen verschiedenen Geheimhaltungsgraden wie VS-NfD, VS-VERTRAULICH und GEHEIM im nationalen Umfeld sowie RESTRICTED, NATO SECRET oder EU SECRET/ SECRET UE im internationalen Umfeld. Auch native Telefonanrufe können entgegengenommen werden. „Der SINA Communicator H kombiniert die Anforderungen geheimer Sprachkommunikation mit den Gewohnheiten des modernen Arbeitsalltags“, sagt Jan Leduc, Senior Produktmanager bei secunet. „Damit zeigen wir einmal mehr, dass Hochsicherheit und Nutzerfreundlichkeit keine Gegensätze sein müssen. Sobald sich ein Nutzer per Token und PIN authentisiert hat, stehen die Funktionen komfortabel per Touch-Bedienung zur Verfügung.“

Das 10,1 Zoll große Display ermöglicht neben der reinen Sprachkommunikation zahlreiche weitere Anwendungen. Für spätere Ausbaustufen ist zum Beispiel Textkommunikation, Videotelefonie und sogar eine Thin-Client-Funktionalität vorgesehen – optional mit externem Monitor. Ergänzend können weitere Anwendungen je nach Belieben und Bedarf hinzugefügt werden, zum Beispiel Web Clients, operative Fax-Unterstützung, Datei- und Dokumentenaustausch oder Mehrparteien-Messaging.

Die Migration von ISDN-Lösungen zum SINA Communicator H lohnt sich für Behörden zusätzlich durch den Umstand, dass sich die neue Telefonie-Lösung funktional in bestehende SINA Installationen integrieren lässt. „Bereits heute kann man mit der SINA Workstation S und H über eine abgesicherte IPsec-Verbindung bis GEHEIM mittels VoIP kommunizieren“, erklärt Leduc. „In den SINA Communicator H lässt sich diese Funktion ebenfalls integrieren, so dass er mit den VoIP-Anwendungen der SINA Workstation S und H abwärtskompatibel ist. Auch die zentrale Administration über das SINA Management, das in einer Behörde meist schon vorhanden ist, erhöht die Effizienz und erleichtert die Migration. Insgesamt war es unser Ziel, dem SINA Communicator H für unsere Kunden so viel Mehrwert wie möglich mitzugeben – aus meiner Sicht haben wir das Ziel erreicht.“

Kontaktanfrage

Ansprechpartner:

Jan Leduc
secunet Security Networks AG

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